Früchte einer Bildungsreise
Um 1706 entstandene Gesellenstücke
Mittwoch 8. Juni 2022
19.30 Uhr / Eintritt frei – Kollekte
Einführungsvortrag: Berit Drechsel (18.30 Uhr)
Resonanz: Peter Reidemeister
An der Silbermann-Orgel: Markus Schwenkreis
Kontext
Die Arnstädter Provinz wurde dem jungen Bach schnell einmal zu eng. Im November 1705 machte er sich zu Fuss (!) auf den Weg ins fünfhundert Kilometer entfernte Lübeck, um «den dasigen berühmten Organisten an der Marienkirche Diedrich Buxtehuden, zu behorchen».
Könnte es sein, dass das Präludium E-Dur, das mit seiner ungewöhnlichen Tonart und seiner mehrteiligen formalen Anlage unmittelbar an das Vorbild Buxtehudes anschliesst, in dieser Zeit entstanden ist? Auch in den Choralvorspielen zu «Christ lag in Todesbanden» und «Ein feste Burg ist unser Gott» spielte Bach mit Elementen der norddeutschen Choralfantasie, einer Gattung, die er – wie dies von ihm selbst verfertigte Abschriften entsprechender Werke Buxtehudes oder Reinkens bezeugen – bereits Jahre zuvor kennengelernt hatte.
Programm
Praeludium in E BWV 566
Christ lag in Todesbanden BWV 718
Fuga in h über ein Thema von Corelli BWV 579
Ein feste Burg ist unser Gott BWV 720
Du Friedefürst, Herr Jesu Christ BWV 1102
Partite diverse sopra «Christ der du bist der helle Tag» BWV 766
(7 Variationen)
Fuga in c über ein Thema von Bononcini BWV 574