Klänge aus der «Himmelsburg»
Concerto-Bearbeitungen und anderes aus der Weimarer Zeit II
Mittwoch 13. September 2023
19.30 Uhr / Eintritt frei – Kollekte
Einführungsvortrag: Berit Drechsel (18.30 Uhr)
Resonanz: Jean-Claude Zehnder
An der Silbermann-Orgel: David Blunden
Kontext
Wohl auf Anregung des Prinzen Johann Ernst von Sachsen-Weimar, der 1715 bereits im Alter von achtzehn Jahren verstarb, verfertigten dessen Musiklehrer Johann Gottfried Walther (1684–1748) und Johann Sebastian Bach ihre Concerto-Bearbeitungen für Orgel oder Cembalo. Der junge Prinz war fasziniert von den neuesten Klängen aus Italien und komponierte auch selbst in diesem Stil.
Aufgeführt wurden die Bearbeitungen auf der Orgel der als «Weg zur Himmelsburg» bezeichneten Weimarer Schlosskapelle. Hier erklang wohl auch erstmals die phänomenale C-Dur-Toccata, mit der Bach eine Brücke zwischen dem Norden und dem Süden schlug: Die Passaggi und das unerhörte Pedalsolo zu Beginn sowie die abschliessende Fuge klingen wie eine – durchaus selbstbewusste – Reverenz an Buxtehude, während der zweite Teil der Toccata und vor allem das Adagio auch gut und gerne der Feder Vivaldis entstammen könnten.
Programm
Concerto in C (nach J. E. v. Sachsen-Weimar) BWV 595
Concerto in G (nach J. E. v. Sachsen-Weimar) BWV 592
[Allegro] – Grave – Presto
Concerto in a (nach A. Vivaldi) BWV 593
[Allegro] – Adagio – Allegro
Toccata, Adagio et Fuga in C BWV 564